Samstag Morgen

2019 – M. Augustin

Ist so’n Samstag Morgen,
Melancholie im Bauch,
sitzt du hier im Norden
und gibst es langsam auf,

den Sinn des Lebens zu finden,
der sich vor dir versteckt.
Musst die Hoffnung überwinden,
die unter Höllenqualen verreckt.

Schritt für Schritt versagt, und doch
niemals Rast gemacht.
Manchen Sprung gewagt, so hoch,
und wieder ausgelacht.

Den Zenith längst überschritten,
die Illusion zerstreut,
und auf dem Weg die Frage,
hast du irgendwas bereut?

Wo liegt die Wahrheit und wieviel davon ist Trotz?
Wo hat der Stolz die Einsicht vor den Kopf gestoßen?
Wann war es wirklich richtig wichtig für die Welt?
Wann war’s an der Zeit dafür, und wann war’s einfach Glück?

Du hast daran geglaubt,
die Welt und dich zu retten.
Wolltest alles brechen,
Betonköpfe und Ketten.

Wolltest sie belehr’n,
es war dir nie genug.
Zu guter Letzt und schließlich
hast du’s wenigstens versucht.

Hast dir die wärmste Stelle
in deiner Burg im ewigen Eis
gesucht, wie eine Quelle
der Quadratur vom Kreis.

Hast du dich selbst belogen?
Wär die Antwort wahr?
Lieber unbekannt verzogen,
als wieder sonderbar.

Wo liegt die Wahrheit und wieviel davon ist Trotz?
Wo hat der Stolz die Einsicht vor den Kopf gestoßen?
Wann war es wirklich richtig wichtig für die Welt?
Wann war’s an der Zeit dafür, und wann war’s einfach Glück?

Zeit, die Bühne zu verlassen,
Flutlichtleerer Platz.
Realität gelassen,
diplomatisch jeder Satz.

Du würd’st ja, tät’st du wollen,
doch wär das wirklich echt?
Müsstest deinen Traum verzollen,
und dein Einbahnstraßenrecht.

Ist so’n Samstag Morgen,
Melancholie im Bauch,
sitzt du hier im Norden
und gibst es langsam auf,

den Sinn des Lebens zu finden,
der sich vor dir versteckt.
Musst die Schatten überwinden,
bevor der Nebel ihn bedeckt.

Wo liegt die Wahrheit und wieviel davon ist Trotz?
Wo hat der Stolz die Einsicht vor den Kopf gestoßen?
Wann war es wirklich richtig wichtig für die Welt?
Wann war’s an der Zeit dafür, und wann war’s einfach Glück?